Gelenk- und Operationszentrum Heide
Gemeinschaftspraxis für Unfallchirurgische und  Orthopädische Operationen


Tennisellbogen und Minimalinvasive Operation
Definition
Der Tennisellbogen, im Fachjargon Epicondylitis radialis humeri, bezeichnet eine Entzündung am unteren Ende des Oberarmknochens. Es ist anatomisch betrachtet eine Knochenhautentzündung.
Ursache
Als Ursache wird unter anderem eine verkürzte Unterarmstreckmuskulatur angesehen. Diese erzeugt unter Belastung oder bei Zerrungen eine Reizung der Knochenhaut und der umliegenden Sehnenanteile.
Überlastungen treten bei häufig wiederholter körperlicher Belastung des Hand- oder Ellenbogengelenkes auf, wie z.B. bei ungewohnter Handwerkertätigkeit, Gartenarbeit oder Sport. In Einzelfällen lässt sich aber häufig keine Ursache ermitteln.
Therapie
Zunächst sollte die Behandlung immer konservativ erfolgen:
Vermeidung der auslösenden Tätigkeit, entzündungshemmende Medikamente, lokale Cortisoninjektionen ("Spritzentherapie"), Bandagen, Stoßwellentherapie  (leider kostenpflichtige „IGEL“-Leistung, die wir aus diesem Grund nicht anbieten).
Minimalinvasive Operation (Tenotomie)
Nachfolgend stellen wir die Operationsmethode vor, welche die negativen Aspekte eines herkömmlichen operativen Eingriffes weitgehend ausschaltet und die in unserer Praxis zur Anwendung kommt.
In Studien wurde schon in den sechziger Jahren nachgewiesen, dass mit Abtrennung des sehnigen Muskelansatzes am Knochenvorsprung eine Ausheilung des Tennisarms erreicht werden kann.
Die herkömmliche Methode benötigt jedoch hohen Aufwand, der unter anderem mit einer etwa 5 cm langen Operationswunde und einer nachfolgenden Ruhigstellung des Ellenbogens verbunden ist.
Der gleiche Effekt ist mit einem etwa ½ bis 1 cm langen Schnitt zu erreichen, die Operation erfolgt ambulant in Lokalanästhesie, die Operationszeit beträgt ca. 5 Minuten.
Die Durchtrennung des Muskelursprungs selbst zieht keinen Funktionsverlust nach sich. Komplikationen sind aufgrund des kleinen Schnittes und der kurzen Operationszeit minimiert.
Ein weiterer Vorteil dieser "Minimalinvasiven-OP" besteht vor allem in der sofortigen Mobilität.
Nachbehandlung
Die Möglichkeit der sofortigen Ellenbogenbeweglichkeit ist entscheidend für die Ausheilung der Entzündung, da durch die Frühmobilisation eine schmerzhafte Narbenbildung verhindert wird. Der Hautfaden wird nach ca. 1 Woche entfernt.
Nachbehandlungen sind in der Regel nicht erforderlich. Im Einzelfall kann bei verzögertem Heilungsverlauf postoperativ nochmals lokal eine geringe Dosis Cortison injiziert werden oder eine physiotherapeutische Muskelbehandlung erfolgen.
Die Operationsnarbe ist später kaum sichtbar.
Schmerzfreiheit stellt sich individuell verschieden nach einiger Zeit ein.